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poco.lit.s Lieblingsbücher des Jahres 2021

4 Bücher stehen im Zentrum des Bildes, im Hintergrund sind Links Pflanzen und rechts ein Bücherregal

poco.lit.s Lieblingsbücher des Jahres 2021

Die Herausgeberinnen von poco.lit. stellen ihre Lieblingsbücher des Jahres 2021 vor – vier Romane und ein Sachbuch von unglaublich talentierten Schriftstellerinnen.

Identitti von Mithu Sanyal

Dieses Buch ist witzig, klug und kritisch. Mithu Sanyal scheut sich nicht, schwierige und höchst kontroverse Themen anzusprechen. Identitti untersucht identitätspolitische Fragen im Kontext der Universität Düsseldorf und konzentriert sich auf die Beziehung einer indisch-polnisch-deutschen Studentin und ihrer Professorin, die weiß ist, aber vorgibt, Inderin zu sein. Der Roman ist ein Plädoyer dafür, schwierige Gespräche zu führen, nicht vorschnell zu urteilen und sich ausführlicher mit der unsäglichen Unordnung, die Identitäten ausmacht, auseinander zu setzen. Zur ausführlichen Rezension geht’s hier.

Der Nachtwächter von Louise Erdrich

In Der Nachtwächter erzählt Louise Erdrich eine absolut bewegende Geschichte, die auf tatsächlichen Ereignissen der 1950er Jahre basiert und auf die prekäre Situation der Turtle Mountain Chippewa in einem Reservat in North Dakota aufmerksam macht. Leser*innen lernen zahlreiche sympathische Charaktere, ihren Alltag, ihre Beziehungen und die Herausforderungen kennen, mit denen sie sich herumschlagen.  Im Mittelpunkt des Buches stehen die Stärke und der Widerstandsgeist einer unterdrückten Gruppe. Der Roman thematisiert systembedingte Ungerechtigkeiten, aber er gibt auch Hoffnung. Zur ausführlichen Rezension geht’s hier.

Adas Raum von Sharon Dodua Otoo

Sharon Dodua Otoos erster Roman ist eine Tour de Force: Mehrere Geschichten, die in verschiedenen Epochen und an verschiedenen Orten spielen, vom kolonialen Westafrika bis zum heutigen Berlin, werden kunstvoll miteinander verwoben. Es ist ein Buch, das vor Komplexität und schwierigen Geschichten nicht zurückschreckt, und eines, das von seinen Leser*innen erwartet, dass sie mithalten – aber das Buch liefert auch gute Gründe, mithalten zu wollen. Adas Raum gibt reichlich Anlass zum Nachdenken, nicht nur über vergangene Ungerechtigkeiten, sondern auch über deren Nachhall in der Gegenwart. Das alles wird begleitet von viel Humor und Gastauftritten von Gott. Adas Raum verfolgt ehrgeizige Ziele und erreicht sich auch. Dieser Roman ist eine Pflichtlektüre des Jahres 2021. Zur ausführlichen Rezension geht es hier.

Ein erhabenes Königreich von Yaa Gyasi

Yaa Gyasi hat nach ihrem atemberaubenden Debütroman Heimkehren eine sorgfältige Betrachtung darüber, wie Sucht eine Familie fast zerstört, nachgelegt. Ein erhabenes Königreich wird aus der Perspektive der in Ghana geborenen und in Alabama aufgewachsenen Gifty erzählt. Die Geschichte setzt sich mit den scheinbar unvereinbaren Welten von Wissenschaft und Religion auseinander und ist auch ein feinfühliges Porträt einer Mutter-Tochter-Beziehung nach schweren Verlusten. Ein erhabenes Königreich lädt zum Nachdenken ein und bestätigt Yaa Gyasis Talent, die hier etwas ganz anderes macht als in ihrem ersten Buch. Zur ausführlichen Rezension geht’s hier.

Why We Matter von Emilia Roig

Unser Lieblingssachbuch ist Why We Matter von Emilia Roig. In rasantem Tempo wirft das Buch einen Blick auf die zahlreichen Facetten von Unterdrückung in fast allen Lebensbereichen, etwa zu Hause, in der Schule und an der Universität, in den Medien, im Gerichtssaal usw. In allen Kapiteln verbindet Roig Persönliches mit Theoretischem, was ihr Buch zugänglich und fundiert macht. Trotz der notwendigen Kritik, die das Buch äußert, vertritt es eine hoffnungsvolle Haltung: Why We Matter zeigt, dass ein Ende der Unterdrückung möglich ist. Zur ausführlichen Rezension geht’s hier.

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