poco.lit.s Ferientipps: Die besten Bücher für den Sommerurlaub
Egal, ob ihr in den Sommerurlaub fahrt oder dieses Jahr zu Hause bleibt, wir hoffen, ihr findet Zeit zum Lesen. Als Inspiration haben wir eine kurze Liste mit Buchempfehlungen für den Sommer zusammengestellt.
Butter Honey Pig Bread von Francesca Ekwuyasi
Dieser Roman bietet genau das, was die vier nebeneinander gestellten Wörter seines Titels an Sinnlichkeit und Empfindungen versprechen: Butter, Honig, Schwein, Brot. Die Geschichte spielt in Nigeria, Europa und Kanada und folgt drei Frauen, Kambirinachi und ihren Zwillingstöchtern Kehinde und Taiye, die ihre Fühler in alle Richtungen ausstrecken. Auf ihrem Weg werden die drei Protagonistinnen von einer wunderbaren Auswahl an Nebenfiguren mit ganz unterschiedlichen Formen, Größen, Launen und Vorlieben begleitet. Dieses Buch ist eine wirklich köstliche Sommerlektüre!
Mein Jahr im Wasser: Tagebuch einer Schwimmerin von Jessica J. Lee
In ihrem literarischen Tagebuch über das Schwimmen in Berlin und Brandenburg gelingt Jessica J. Lee der Balanceakt, viele verschiedenen Stränge zu verbinden. Lee lädt ein, über die Vielschichtigkeit von Identitäten nachzudenken, über das, was Freund*innenschaften, Partner*innenschaften und Familien zusammenhält oder auseinandertreibt, über die schöne, einladende Landschaft rund um Deutschlands Hauptstadt, die gleichzeitig von der Nazizeit, der Teilung und aktuellem Rechtsextremismus spricht. Außerdem gibt dieses Buch natürlich Anregungen, welcher der vielen Seen als nächstes einen Besuch wert sein könnte.
Queenie von Candice Carty-Williams
Wer einen humorvollen, leicht weg zu lesenden 500 Seiten Schmöker sucht, der trotz aller Klischees über Chick Lit intelligent ist, findet in Queenie genau das richtige Buch. Carty-Williams Debut ist ein Ritt durch eine wirklich dramatische Episode im Leben der titelgebenden Protagonistin. Es geht um Beziehungen, Sex, Freundinnenschaft, Schwarzsein in London, wobei sich eine gute Mischung aus Leichtigkeit und wokeness durch das gesamte Buch zieht – perfekt für den Strand oder einen Nachmittag im Park.
In einem alten Land von Amitav Ghosh
In diesem wunderbar seltsamen Buch präsentiert Amitav Ghosh seinen Leser*innen sowohl die Ergebnisse jahrelanger Forschung als auch die Geschichte ebendieser Forschungsarbeit. Er erzählt von seiner Zeit in Laṭâifa und Nashâwy, kleinen Dörfern außerhalb von Kairo, sowie seiner Reise nach Mangalore und Umgebung in Südindien. Im Verlauf des Buches erteilt Ghosh mehrere wunderschöne Geschichtslektionen. Das wahnsinnig reiche Archiv der Kairo Geniza – und dessen eigene faszinierende Geschichte, die von kolonialer Aneignung und kolonialer Wissensproduktion geprägt ist – führt die Geschichten von Kommen und Gehen, von vielfältigen Begegnungen in verschiedensten Epochen zusammen. Ob auf Reisen oder nicht, wer sich in einem guten Buch verlieren will, sollte In einem alten Land lesen.
Zwischen mir und der Welt von Ta-Nehisi Coates
Dieses Buch ist der Brief eines Vaters an seinen Sohn, in dem er ihm vom Leben im Körper eines Schwarzen Mannes in den USA erzählt. Es gibt Momente in Zwischen mir und der Welt, in denen die Schönheit von Coates‘ Prosa geradezu atemberaubend ist. Das Buch ist teilweise ein episodischer Erinnerungsbericht und teilweise eine philosophische Betrachtung des grundsätzlichen Problems des US-amerikanischen Traums, der nämlich auf der Ausbeutung Schwarzer Körper beruht. Das mag nach etwas schwerer Kost für den Urlaub klingen, aber die Art und Weise, wie Coates schreibt, macht Zwischen mir und der Welt dennoch zu einem schönen Leseerlebnis.