Im Rahmen des Resonance-Programms der Goethe-Institute in Frankreich sprachen Anna von Rath und Justine Coquel mit Lucie Lamy, die gemeinsam mit Jean-Philippe Rossignol Werke von May Ayim ins Französische übersetzt hat.
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Menschen, die sich für Postkolonialismus interessieren, denken bestimmt nicht als erstes an Shakespeare. Viel eher ist es wohl so, dass sich ein postkolonialer Ansatz gegen das wendet, wofür Shakespeare steht. Er könnte als Stellvertreter für das verstanden werden, was Aufrufe zur „Dekolonisierung der Universität“ möglicherweise beseitigen möchten: Ein toter weißer Mann, der eine eurozentrische Perspektive […]
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Für die Arbeit „Lüderitz“ fotografierte Tim Gassauer an zwei Orten, die beide den Namen „Lüderitz“ tragen. Ein kleines Dorf in der Altmark in Sachsen-Anhalt und Lüderitz in Namibia. Die beiden Orte Lüderitz fungieren in der gleichnamigen Arbeit als visueller Schauplatz von Aushandlungen der Vergangenheit.
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Wie jede respektable indische Familie benutzten die Shantis nicht die Küche im Haus, sondern kochten in der Garage.
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Die postkoloniale Beschäftigung mit der Kunst ermöglicht eine Aushandlung, welche sich permanent gegen den kolonialen Blick stellt und so tatsächlich widerständig sein und werden kann.
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Die heutigen Herrschaftsverhältnisse sind die direkte Folge der kolonialen Aufteilung der Welt und insbesondere der Organisation und Beschaffenheit von Arbeit seit der Kolonisierung der Amerikas. Weshalb heute nicht mehr vom Kolonialismus, aber von Kolonialität gesprochen werden kann. Und dieses Identifizieren von Kolonialität formuliert eine Intervention.
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Der Heim-Mandir ist integraler Bestandteil des Alltages. Es ist die „letzte Station“, bevor du in den Tag startest oder zu Bett gehst. Wenn etwas Gutes passiert, gehst du dorthin, um Dankbarkeit auszudrücken. Wenn etwas Herausforderndes oder Schlimmes passiert, gehst du dorthin, um Zuspruch oder Kraft zu erfahren.
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Viele Menschen, die in Deutschland aufwachsen, glauben, Kolonialismus liege weit in der Vergangenheit und hätte keinen Einfluss auf sie. Aber das stimmt nicht. Postkolonialismus spiegelt sich im eurozentrischen Weltbild, in der Berichterstattung, in der Sprache sowie im Konsumverhalten wieder.
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Wer vom Humanismus spricht, der spricht auch von der Würde des Menschen und dem moralischen Gebot eines humanen Handelns. So sehr uns diese mühsam erworbenen Grundsätze zurecht als zu bewahrende Maßstäbe gelten können, so sehr müssen wir uns, als diesen universell gedachten Grundsätzen verpflichtete Fürsprecher*innen, auch ihre historisch ambivalente und missbräuchliche Rolle eingestehen.
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