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5 postkoloniale Klassiker als Einstieg 

5 postkoloniale Klassiker als Einstieg 

In den ersten Monaten unseres Projektes [poco.lit.space] hat sich alles um die Frage gedreht „Was ist Postkolonialismus?“. Neben zahlreichen Essays hat sich auch die Liste unserer Rezensionen erweitert. Falls ihr euch für postkoloniale Literatur interessiert, aber nicht so recht wisst, mit welchem Buch ihr anfangen sollt, haben wir eine Liste von 5 Klassikern der postkolonialen Literatur für euch zusammengestellt. 

Von dieser Welt – James Baldwin
Für Baldwins Werk ist Von dieser Welt ein Schlüsseltext, der seinen Weg als Autor und Visionär der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung in Gang gesetzt hat. Der 1953 veröffentlichte Roman hat bis heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Das System der Macht, des Rassismus und der Diskriminierung in der US-amerikanischen Gesellschaft, ist nach wie vor ungeheuer wirksam und Baldwin weiterhin absolut lesenswert. 

Der Gott der kleinen Dinge – Arundhati Roy
Arundhati Roys Der Gott der kleinen Dinge ist einer der bekanntesten postkolonialen Romane. Er wurde 1997 mit dem Booker-Preis ausgezeichnet und seither in über vierzig Sprachen übersetzt. Roy äußerte in einem Interview, dass die emotionale Substanz dieses Buches autobiographisch sei. Der Gott der kleinen Dinge ist in den historischen Kontext des Aufstiegs des Kommunismus und der Naxaliten-Bewegung in Kerala eingebettet. Eines der Hauptanliegen des Romans ist die Entmenschlichung der Dalits. Die im Roman porträtierten marginalisierten Gruppen sind zwar heute sichtbarer, doch ihre Diskriminierung hält ununterbrochen an.

Der Palmweintrinker – Amos Tutuola 
Das Buch erschien 1952 und gilt als der erste westafrikanische Roman in englischer Sprache, der erfolgreich international vermarktet wurde. Die abenteuerliche Geschichte wird in der ersten Person aus der Perspektive des Protagonisten erzählt, der in verschiedene Dörfer und vielleicht sogar verschiedene Welten reist, die von  lebenden und toten Kreaturen bewohnt werden. Er sucht einen verstorbenen Palmweinzapfer. Auf dem Weg erlebt der Held wunderbare, bizarre, schreckliche und – das sollte die Einführung in die Geschichte schon verdeutlicht haben – lustige Abenteuer.

Ein Mensch, der schreit. Notizen von einer Rückkehr in die Heimat – Aimé Césaire
Ein Mensch, der schreit. Notizen von einer Rückkehr in die Heimat oder Cahier d’un retour au pays natal im französischen Original von Aimé Césaire ist ein Werk, das literarische und politische Kategorien sprengt: Es ist ein Langgedicht, liest sich bisweilen aber wie ein Manifest; es beschreibt die Reise und Identitätssuche eines jungen Mannes aus Martinique und hat autobiographische Züge, doch ist es auch eine Reise in die Vergangenheit, die u.a. die Routen des transatlantischen Versklavungshandels aufruft.

Sula – Toni Morrison
Sula, zuerst im Jahr 1973 erschienen, ist der zweite Roman der Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison, deren Romane eine vielschichtige Sprache über Schwarze Erfahrungen eröffnete und vielen weiterhin als große Inspiration dient. Sula spielt in einem Schwarzen Viertel auf einem Hügel, genannt „Bottom“, am Rand der fiktionalen Stadt Medallion in Ohio. Anhand von mehreren Charakteren erfahren Lesende chronologisch Details über das Leben in dem Viertel zwischen den Jahren 1919 und 1965, einer Zeit, die stark von den Weltkriegen geprägt ist. Eine zentrale Rolle für den Ort spielt die Figur der Sula Peace.  Sula widersetzt sich gesellschaftlichen Strukturen und wird dafür einerseits heimlich bewundert, aber dient gleichzeitig als Sündenbock für den gesamten Ort

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