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Neue Töchter Afrikas

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Neue Töchter Afrikas

Margaret Busbys Anthologie Daughters of Africa: An International Anthology of Words and Writings by Women of African Descent from the Ancient Egyptian to the Present erschien 1992, eine bahnbrechende Sammlung von über 1000 Seiten, die eine atemberaubende Vielfalt an Werken aus verschiedenen Genres vereinte und zahlreiche Übersetzungen beinhaltete. New Daughters of Africa ist der Nachfolgeband, der erstmals 2019 veröffentlicht wurde und trotz der etwas bescheideneren rund 900 Seiten ein ebenso beeindruckendes Projekt ist. Es ist ein Glück für alle deutschen Leser*innen, dass im Juni dieses Jahres unter dem Titel Neue Töchter Afrikas eine Auswahl von 30 Autor*innen in deutscher Übersetzung erschienen ist.

Über 200 lebende Schriftstellerinnen haben zu New Daughters of Africa beigetragen – chronologisch nach den Geburtsjahren der Autor*innen geordnet, beginnend mit der Zeit vor 1900 und endend mit den 1990er Jahren – und in der Anthologie ist keine einzige Autorin enthalten, die zur Sammlung von 1992 beigetragen hat. Es ist, wie Busby in ihrer enthusiastischen Einleitung sagt, „ein Neuanfang“.

Nana Asma’u, die 1793 in Westafrika geboren wurde und Gedichte auf Arabisch, Fulani und Hausa verfasste, eröffnet die Anthologie, die sich dann über riesige geografische Gebiete erstreckt. Einige der Beitragenden werden die meisten kennen (etwa Bernardine Evaristo in den 1950er Jahren), aber andere Autor*innen sind eher unbekannt – ich war Jay Bernard zum Beispiel vorher noch nicht begegnet und bin dankbar, durch die Anthologie auf Bernards Werk gestoßen zu sein. Bei poco.lit. haben wir einige Favorit*innen und es ist wunderbar, zahlreiche von ihnen in dem Buch wiederzufinden, darunter Maaza Mengiste, Namwali Serpell und Irenosen Okojie. Die meisten Beiträge sind kurz (oft wünschte ich mir, sie wären länger!), und viele haben die Form von Gedichten – manchmal auch von Autor*innen, die man nicht für ihre Gedichte kennt. Aber es gibt auch Essays, Kurzgeschichten und Auszüge aus längeren Stücken, aus Romanen und Sachbüchern. Diese beeindruckende Zusammenstellung bezeugt die enorme Vielfalt und das Talent von Schriftsteller*innen afrikanischer Herkunft. Es ist wahrscheinlich nicht die Art von Buch, die man von Anfang bis Ende durchliest, sondern eher eine Fundgrube, zu der man immer wieder zurückkehren kann und bei der man jedes Mal etwas oder jemanden Neues entdeckt.

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