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5 Bücher über Liebe

Liebe ist ein zentrales Thema vieler Bücher. Hier stellen wir einige Romane und Sachbücher mit einer besonders interessanten, überraschenden oder politischen Perspektive auf Liebe vor.

Interracial Beziehungen: Kann das denn Liebe sein?

Kann das denn Liebe sein? ist ein bilinguales Buch mit persönlichen Essays über interracial Beziehungen, herausgegeben von Stefanie Hirsbrunner. Auf unterschiedliche Weise zeigt jeder Beitrag, dass so etwas privates wie eine romantische Beziehung, eine Beziehung zwischen Freund*innen oder Eltern und Kindern absolut politisch ist – insbesondere, wenn es um Personen geht, die sich in Bezug auf Race unterschiedlich positionieren. Es geht z.B. um Visumspolitik, das Erbe historischer Verbote von interracial Beziehungen (z.B. während der Apartheid in Südafrika oder der Nazi-Zeit in Deutschland), Tokenism und die Fetischisierung Schwarzer Körper. Die Erzählenden machen sich verletzlich und scheinen damit alle den Wunsch zu verfolgen, dass sich strukturell etwas verändert.

Zärtliches Miteinander:  Radikale Zärtlichkeit – Warum Liebe politisch ist

Şeyda Kurt schreibt, dass ihr Ausgangspunkt, Radikale Zärtlichkeit – Warum Liebe politisch ist zu schreiben, ein Unbehagen über gängige Bilder der Liebe war. Viel zu häufig seien Darstellungen von Liebe von Machtverhältnissen geprägt, was den Begriff selbst zu einer leeren Worthülse machen würde. Dieser kritische Blick auf die Liebe rief in ihr eine Präferenz für den Begriff Zärtlichkeit hervor: Eine Art des Miteinanders, die nicht weiter Weg von irgendeiner Form von Gewalt sein könnte.

Gefährliche Leidenschaft: Verfängliche Liebe

Verfängliche Liebe von Ben Okri spielt in Lagos, Nigeria, in den 1970er Jahren und folgt der Geschichte von Omovo, einem jungen Mann, der in einer wirklich nicht so einfachen Lebenssituation gefangen ist: Seine Mutter ist tot, und seine Brüder sind von zu Hause geflohen, um dem kürzlich neu verheirateten, gewalttätigen und desillusionierten Vater, der es kontrolliert, zu entkommen. Das Einzige, was Omovo zusammenhält, sind die beiden Dinge, die er liebt: die Malerei und Ifeyiwa, eine schöne Frau, die zwar seine Gefühle erwidert, aber bereits mit einem Mann verheiratet ist, den sie gezwungen war, als Ehemann zu akzeptieren. Kunst und Liebe sind die beiden größten Kräfte in Omovos Leben, seine Quellen des Lichts.

Liebe zu einer Stadt: Es ging immer nur um Liebe

Musa Okwongas Buch Es ging immer nur um Liebe (übersetzt von Marie Isabel Matthews-Schlinzig) ist stilistisch und inhaltlich etwas Besonderes. In Bezug auf Liebe ist es ein konstantes Hin und Her: Der Erzähler liebt Berlin, seine Wahlheimatstadt, in der es ihm aber an Liebe fehlt. Es geht um die Einsamkeit eines bisexuellen Mannes, der sich Sorgen macht, nie jemanden zu finden, mit dem er sein Leben teilen kann, und die wachsende Hoffnungslosigkeit nach zu vielen gescheiterten Versuchen. Doch bei diesen und weiteren Sorgen gibt es auch einen einladenden Sinn für Humor und das Gefühl, dass gute Freund:innen und ein leckeres Stück Kuchen alles zum Guten wenden können.

Liebe und Erfüllung: Vor ihren Augen sahen sie Gott

Vor ihren Augen sahen sie Gott (übersetzt von Hans-Ulrich Möhring) ist ein Klassiker. Zora Neale Hurston erzählt in diesem Roman eine Geschichte über die Verandagespräche der Einwohner:innen von Eatonville, über den „Dreck“ der Everglades und die grüne Landschaft im südlichen Florida, die unfassbar fruchtbar und in der Hurrikan-Saison wahnsinnig gefährlich ist. Rassismus und Kolorismus, Sexismus und Intersektionalität spielen eine zentrale Rolle. Aber die gesamte Handlung wird von der Suche nach einer heterosexuellen Romanze vorangetrieben, von Janies Suche nach einem erfüllten Leben.

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