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Issa

Buchcover von Issa von Mirrianne Mahn

Issa

Issa lebt in Frankfurt am Main, ist schwanger und verzweifelt. Mit dem Kindsvater ist es kompliziert und mir ihrer Mutter auch. Da sie nicht mehr weiter weiß, fliegt sie – wie ihre Mutter es ihr gerate hat – zu ihrer Uroma und Oma nach Kamerun. Dort soll sie sich einer Reihe von Ritualen unterziehen, die ihre Angehörigen für das Wohlergehen des Kindes für wichtig halten. Issa wurde in Deutschland sozialisiert und ist erst skeptisch, lässt sich dann aber darauf ein. Anhand dieser Rahmengeschichte erzählt Mirrianne Mahn in ihrem Debütroman in schnörkelloser, klarer Sprache von Issas Suche nach sich selbst und von den Frauen, die vor ihr kamen.

Mahn beginnt im Jahr 1903 mit Enanga, der Ururoma von Issa, die während der kolonialen Besetzung Kameruns für eine deutsche Familie arbeitete und von dem weißen Arbeitgeber vergewaltigt wurde. Ihr Vater empfindet die daraus resultierende Schwangerschaft als große Schmach und Enanga muss die Familie verlassen. Sie kämpft sich durch, aber weiterer Schmerz bleibt nicht aus. Auch nicht für ihre Tochter Marijoh, deren Tochter Namondo und deren Tochter Ayudele, Issas Mutter. Alle Frauen der Familie mussten lernen, auf sich selbst zu achten. Egal, ob sie in verschiedenen kamerunischen, nigerianischen oder deutschen Dörfern oder Städten lebten, bekamen sie patriarchale und koloniale Strukturen am eigenen Leib zu spüren. Alle entwickelten ihre eigenen Strategien, um sich und ihre Liebsten zu schützen.

Während Issa mit ihrer Beziehung hadert und die Schwangerschaft – die ihr etwas Angst macht – fortschreitet, fühlt sie sich in Kamerun bei ihren Omas zwar einerseits manchmal fehl am Platz. Issas Pidgin ist nicht so gut und ihre Verwandten machen sich über ihre deutschen Verhaltensweisen lustig. Andererseits entwickelt Issa im Rahmen ihrer Familie mehr Klarheit und Mitgefühl für sich selbst. Die Reise tut ihr gut. Mit ihren Vorfahrinnen zu sprechen, tut ihr gut. Sich auf die Rituale einzulassen, tut ihr gut. Mahn schreibt in einer Weise, die schonungslos auf harte Lebensbedingungen und auf die Schwächen ihrer Figuren verweist. Aber der Humor und die Wärme, die Issa und die anderen Frauen ausstrahlen, nähren und bestärken. Dieser Aspekt verleiht Mahns Roman eine wohltuende Wirkung.

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